Florenz ist die Wiege der Renaissance und kompakt genug, um sie bequem zu Fuß zu erkunden. Weltberühmte Kunst mit Botticelli und Michelangelo gehören hier ebenso zum Stadtbild wie Abende am Arno und angeregte Gespräche beim Wein.
Top Highlights von Florenz
Tagesplan
Reiseinfos
Wie viele Tage braucht man für Florenz?
Mit drei bis vier Tagen bleibt Zeit für mehr Museen in Ruhe, Oltrarnowerkstätten und einen Abstecher in die Hügel. Die Stadt kann aber mit ihrer Fülle überwältigend sein. Wir empfehlen lieber einfach mehrmals zu kommen und die Geheimnisse der Stadt über die Zeit zu entdecken.
Florenz eignet sich ideal für ein verlängertes Wochenende, als Basis für Tagesausflüge in die Toskana oder als Start für die klassische Toskanareise. Von hier liegt die herrliche Toskana mit Chianti, Siena und dem Val d’Orcia in greifbarer Nähe.
Beste Reisezeit für Florenz
April bis Juni und September bis Oktober sind am besten mit angenehmen Temperaturen und weniger Touristen.
Frühling (März - Juni)
Mit milden Temperaturen von 15-25°C lassen sich die Attraktionen und Museen der Stadt wunderbar erkunden.
Vermeide dabei Ostern oder Pfingsten.
Events:
- Scoppio del Carro an Ostersonntag mit historischem Zug und Funkenregen vor dem Dom
- Maggio Musicale Fiorentino im späten Frühling mit Oper, Konzerten und Tanz in den großen Häusern der Stadt
- Calcio Storico im Juni mit Mannschaften aus den Stadtvierteln auf der Piazza Santa Croce
Sommer (Juli - Aug)
Sommer ist Hochsaison mit Temperaturen von 25 - 35°C. Sei auf große Menschenmengen vorbereitet. Florenz ist und bleibt eines der Top-Reiseziele ist. Reserviere beliebte Attraktionen frühzeitig.
Herbst (Sept - Okt)
Angenehme Temperaturen, klare Luft und ruhigeres Stadtleben. Weinberge in der Umgebung färben sich, Tagesausflüge machen jetzt besonders Freude.
Winter (Nov - Feb)
Kühle, oft sonnige Tage bei 5-15°C und eine entspannte Stimmung. Manche Terrassen sind geschlossen, dafür gibt es mehr Platz in den Galerien und wenige bis keine Warteschlangen. Tolles Winterreiseziel für einen Kurztrip.
Unterwegs in der Stadt
Die Altstadt lässt sich am besten zu Fuß erkunden. Tramlinien und Busse ergänzen längere Strecken, etwa zum Palazzo Pitti oder zur Fortezza. Fahrräder und E Bikes gibt es bei lokalen Verleihstellen.
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Anreise
Florenz liegt zentral im Arnotal und ist hervorragend angebunden.
Flughäfen
- Florenz Amerigo Vespucci mit Tram T2 in etwa 25 Minuten ins Stadtzentrum (Haltestelle Unita)
- Pisa Galileo Galilei mit Pisamover zum Bahnhof und weiter per Regionalzug nach Florenz
Bahn
Schnellzüge verbinden Roma Termini und Milano Centrale mit Firenze Santa Maria Novella meist in etwa einer bis eineinhalb Stunden.
Regionale Züge erreichen Pisa, Siena, Arezzo und Lucca direkt oder mit einfacher Umsteigeverbindung.
Auto und Parken
Die historische Innenstadt ist eine ZTL mit Kamerakontrolle. Parke am besten in einem Parkhaus außerhalb des Kerns oder in der Nähe des Bahnhofs und gehe den Rest zu Fuß oder nimm die Tram.
Parken in Florenz
Parkplätze sind in der ganzen Stadt gegen Gebühr verfügbar. Florenz ist ein beliebtes Touristenziel und das spiegelt sich in den hohen Parkgebühren wider. Wir empfehlen dringend, dein Auto in einem der zentral gelegenen Parkhäuser abzustellen.
Außerdem achte aufmerksam auf die Verkehrsschilder, damit du ja nicht in die ZTL gerätst. Viele Navisysteme kennen ZTL-Zonen nicht gut genug.
- Garage Medici: Bequeme Tiefgarage in der Nähe des historischen Zentrums.
- Garage Santa Croce: Überdachtes und überwachtes Parkhaus in der Nähe der Basilika di Santa Croce (20 Minuten zu Fuß zum Ponte Vecchio). Für Florenz relativ günstiger Preis.
- Florenz Bahnhof Garage: Tiefgarage neben dem Bahnhof.
- Interparking Garage Europa Firenze: Überwachtes Parkhaus außerhalb der ZTL-Zone und in der Nähe des Bahnhofs (10 Minuten zu Fuß).
Mit dem Bus
Regionale Busse fahren ab der Autostazione nahe Santa Maria Novella in viele Orte der Toskana, etwa nach Siena oder in Richtung Chianti.
Tagesausflüge ab Florenz
Die Toskana hat unglaublich viel zu bieten. Wenn möglich, empfehlen wir eine Rundreise mit dem Auto (siehe oben). Hast du nur ein oder zwei Extratage, funktionieren diese Klassiker bequem per Zug oder Bus ab Florenz:
Pisa
Der zum UNESCO-Welterbe zählende Piazza dei Miracoli vereint den Schiefen Turm, den Dom, das Baptisterium und den Camposanto in einem einzigen, eindrucksvollen Platz. Wer mehr Zeit hat, spaziere entlang des Arno oder setzt die Reise nach Lucca fort.
Züge fahren regelmäßig von Firenze S.M.N. nach Pisa Centrale. Von dort sind es etwa 20–25 Minuten zu Fuß zum Platz oder eine kurze Busfahrt. Wenn du mehr Zeit hast, kombiniere Pisa mit Lucca auf derselben Bahnstrecke.
Mittelalterliche Gassen führen zur muschelförmigen Piazza del Campo und zum gestreiften Dom. Siena ist eine entspannte, wunderschöne Stadt – und unser persönlicher Favorit.
Der Schnellbus 131R Rapido hält zentrumsnah (Piazza Gramsci) und ist damit die bequemste und schnellste (75 Min.) Wahl.
Der Regionalzug braucht 90 Min. Er kommt unterhalb der Stadtmauern an, mit einem anschließenden 20–30-minütigen Aufstieg.
Spaziere einmal rund um die Renaissance-Mauern, schlendere dann durch die Straßen dieser lebendigen Stadt und besuche ihre romanischen Kirchen. Das Tempo von ist angenehm gelassen. Regelmäßige Züge verbinden Firenze S.M.N. und Lucca (oft direkt oder mit einmal Umsteigen). Ein unkomplizierter, stressfreier Ausflug.
Berühmt für seine mittelalterlichen Türme und reich bemalten Kirchen, ist San Gimignano UNESCO-Welterbe und eines der beliebtesten Hügeldörfer der Toskana.
Mit dem Auto geht es am schnellsten und bequemsten.
Ohne Auto nimmst du den Zug nach Poggibonsi (60 Min.) und steigst dort in den Regionalbus (25 Min.) bis zu den Stadttoren. Alternativ fährt auch ein Direktbus vom Busbahnhof in Florenz nach Poggibonsi, wo du in denselben Regionalbus umsteigen kannst.
Mach einen Abstecher nach Umbrien für Spaziergänge an der Seepromenade von Castiglione del Lago, Fähren zur Isola Maggiore und gemütliche Mittagessen am Wasser.
Regionale Züge ab Firenze S.M.N. erreichen Passignano sul Trasimeno oder Castiglione del Lago in rund zwei Stunden. Ideal für einen entspannten Tag.
Ein unterschätztes Juwel mit einem schönen romanischen Domplatz, lebhaften Marktgassen und weniger Trubel als in Florenz oder Lucca. Die Züge sind schnell und fahren oft – ein super-einfacher Halbtagsausflug.
Komm wegen Piero della Francescas Freskenzyklus in San Francesco und bummle anschließend durch Antiquitätenläden und über die monatliche Fiera Antiquaria (wenn die Termine passen).
Direkte Regionale- oder Frecciarossa-Verbindungen fahren häufig; halte nach schnellen Optionen Ausschau (30–35 Min.)
Regionale Spezialitäten
Weine aus der Umgebung
Wein ist in Italien Teil des süßen Lebens.
- Chianti Classico mit der typischen Kirschnote und feiner Würze
- Brunello di Montalcino als kräftiger Rotwein für besondere Abende
- Vernaccia di San Gimignano als frischer Weißwein aus dem Hügelland
- Vin Santo: Süßer Dessertwein, oft mit Cantucci (Mandelkeksen) serviert.
Aperitif
Negroni: Florentiner Aperitifklassiker seit 1919; aus Gin, Wermut und Campari.
Amaro Santoni
klassischer italienischer Aperitif, erfunden von Gabriello Santoni im Jahr 1961.
Die Flasche ist eine Hommage an Florenz und hat die Form der Kuppel des Doms. Der erfrischende Santoni hat eine rote Farbe und schmeckt herb-süßlich mit einem kräuterigen und zitrusartigen Geschmack. Das Rezept ist bis heute geheim, aber wir wissen, dass es über dreißig Botanicals enthält, darunter Olivenblatt und Rhabarber.
Typische Gerichte
Florenz steht für einfache Küche mit besten Zutaten.
- Bistecca alla Fiorentina: Chianina-Rind vom Grill, innen saftig, außen knusprig
Die berühmteste Spezialität aus Florenz. Es ähnelt einem T-Bone-Steak, ist aber tatsächlich näher an einem Porterhouse (Das Filet ist größer als bei einem T-Bone). Außerdem muss das Steak dick geschnitten sein und wird niemals medium oder, Gott bewahre, durchgebraten serviert. - (Panini di) Lampredotto im knusprigen Brötchen, echter Straßenklassiker
Die Legende besagt, dass es so alt ist wie der Palazzo Vecchio. Der Lampredotto (der 4. Magen einer Kuh) ist ein herzhafter Eintopf und wird in einem Sandwich in der ganzen Stadt serviert. - Ribollita mit Bohnen, Schwarzkohl und Brot
- Pappa al pomodoro als samtige Tomaten Brotsuppe
- Stracotto alla Fiorentina: traditioneller Rindfleischeintopf aus Florenz; mit Rindfleisch, Zwiebeln, Tomaten, Karotten, Pancetta, Sellerie, Rotwein. Er wird 2 Stunden lang gekocht, bis es zart ist.
- Cantucci mit Vin Santo als süßer Abschluss
Restaurant Empfehlungen
Pflicht: Der Panini Laden All’Antico Vinaio mit leckeren und erschwingliche Paninis. Lass dich nicht von den langen Warteschlangen abschrecken - es geht recht schnell :)
Gelateria La Carraia für eines der besten Gelati der Stadt. Nähe Ponte Alla Carraia.
Abendessen: Vermeide die Touristenfallen an den offensichtlichen Touristen-Hotspots. Stattdessen kannst du u.a. zur Trattoria San Pierino oder zum Ristorante Brandolino gehen.
Rooftop Bars
Bist du auf der Suche nach tollen Blicken bei einem Drink? Dann genieße 360°-Aussichten in der Angel Roofbar des Hotel Calimala. Alternativ entscheide dich für die budgetfreundlichere Sky Bar des Student Hotels – beide bieten dir ein schickes Ambiente.
In Domnähe bieten sich B&B La Terrazza Sul Duomo, La Terrazza oder Robiglio an.
Einkaufen
Für einen luxuriösen Einkauf besuche Via Tornabuoni, die Luxus-Einkaufsstraße von Florenz und Heimat von hochwertigen italienischen und internationalen Modemarken.
Fun Facts
Florenz ist voller überraschender Fakten und Anekdoten.
- Als Wiege der Renaissance war Florenz ein Mekka für Kunstlegenden wie Michelangelo und Leonardo da Vinci. Über die Jahrhunderte hinweg diente es als unerschöpfliche Inspirationsquelle für Künstler, Schriftsteller und Denker, darunter Dante Alighieri, der mit seiner Göttlichen Komödie Literaturgeschichte schrieb.
- Vorsicht, Florenz könnte dich schwindlig machen! Die Stadt ist bekannt für das Stendhal-Syndrom, ein Zustand, in dem die schiere Schönheit der Kunstwerke Besucher derart überwältigt, dass sie tatsächlich in Ohnmacht fallen könnten.
- In Florenz wurde nicht nur die Oper geboren, sondern auch das Klavier erfunden.
- Die italienische Sprache, wie wir sie heute kennen, wurde maßgeblich durch den Florentiner Dialekt geprägt. Literaten wie Dante Alighieri verhalfen ihr zu literarischem Glanz, wodurch sie zum Standard in ganz Italien wurde.
- Aus der Feder des Florentiners Carlo Collodi sprang Pinocchio, der hölzerne Junge mit dem großen Traum, ein echter Junge zu werden. Ein Märchen, das in Florenz seinen Anfang nahm.
- Für Freunde des Makabren: La Specola, ein Teil des Naturhistorischen Museums von Florenz, beherbergt eine der größten Sammlungen an Präparaten in Europa. Ein unvergesslicher, wenn auch etwas gruseliger Anblick.
Geschichte
Gründung von Florenz
Gegründet im Jahr 59 v. Chr. von keinem Geringeren als Julius Caesar, diente Florenz – damals Florentia – als Siedlung für römische Veteranen. Strategisch günstig an den fruchtbaren Ufern des Arno gelegen, kontrollierte die Siedlung von hier aus den Norden der italienische Halbinsel.
Vom Marktort zur Weltmacht
Im 13. und 14. Jh. stiegen Tuchhandel und Bankwesen auf. Zünfte und Denker wie Dante prägten Politik und Kultur.
Unter den mächtigen Medici wurde Florenz zur Kunstwerkstatt Europas; hier arbeiteten Brunelleschi, Botticelli und Michelangelo.
Innovativ
Florenz war seiner Zeit oft voraus: So waren die Florentiner die ersten, die ihre Straßen pflasterten – bereits 1339. Und auch beim Thema Todesstrafe zeigten sie Rückgrat und lehnten diese als erste ab – im Jahre 1786.
Süße Erfindungen?
Florenz beansprucht die Erfindung des Gelatos durch Bernardo Buontalenti für sich. Kein Wunder, dass die Florentiner so entspannt sind!
Hauptstadt Italiens
Zwischen 1865 und 1871 diente Florenz sogar als Hauptstadt des Königreichs Italien – ein historisches Intermezzo.
Ponte Vecchios knappe Rettung
Während des Zweiten Weltkriegs, als alle anderen Brücken in Florenz zerstört wurden, überlebte Ponte Vecchio wie durch ein Wunder. Angeblich war es Hitler selbst, der, vom Anblick entzückt, ihr Schicksal abwendete.