Im historischen Zentrum von Freistadt erwartet dich mit dem barocken Brauhaus eine einzigartige Institution: Die größte Privatbrauerei Oberösterreichs wird als einzige Braukommune Europas bis heute von den 149 Hausbesitzern der Innenstadt gemeinschaftlich betrieben. Das denkmalgeschützte, dreistöckige Gebäude aus den 1770er Jahren beeindruckt mit seinen kunstvollen Gewölben und wurde 2011/12 aufwendig renoviert. Hier werden jährlich 160.000 Hektoliter Bier produziert, wobei das Brauwasser aus zwei 80 Meter tiefen Brunnen im Naturschutzgebiet bei St. Peter stammt. Die Geschichte des Brauhauses reicht bis ins Jahr 1363 zurück, als die Freistädter Bürger das Braurecht erhielten - die ältesten Brauvorschriften Oberösterreichs wurden hier bereits 1440 verfasst.

Im Herzen der mittelalterlichen Stadt thront der imposante Hauptplatz von Freistadt - ein 6500 Quadratmeter großer Platz, der seit dem 13. Jh. das pulsierende Zentrum der Stadt bildet. Umrahmt von 23 denkmalgeschützten Gebäuden, darunter das Renaissance-Rathaus und prachtvolle Bürgerhäuser mit spätgotischen Details, erzählt der Platz von einer bewegten Geschichte mit verheerenden Bränden im frühen 16. Jh.

Im Südflügel des Schloss Freistadt erwartet dich ein faszinierendes Museum mit über 21.000 Exponaten aus acht Jahrhunderten lokaler Geschichte. Das 1926 gegründete Mühlviertler Schlossmuseum beherbergt in der ehemaligen Schlosskapelle aus dem 15. Jh. die größte Hinterglasmalerei-Sammlung Österreichs mit 531 Werken.

Als einzige fünfschiffige Kirche Österreichs ragt die der heiligen Katharina von Alexandria geweihte Stadtpfarrkirche Freistadt mit ihrem 67 Meter hohen Barockturm markant über den Hauptplatz.

Im malerischen Thurytal, einem teils naturbelassenen Flusstal der Feldaist im oberösterreichischen Mühlviertel, entdeckst du die Spuren einer bedeutenden Handwerkstradition. Hier betrieb die Familie Thury ab 1729 drei Hammerwerke, in denen zu Spitzenzeiten etwa 20 Schmiede Sicheln herstellten.

Das mächtige Böhmertor am nördlichen Stadteingang von Freistadt zählt zu den ältesten erhaltenen Stadttoren der mittelalterlichen Befestigungsanlage aus dem 13. Jh. Mit seinen drei massiven, 12 Meter hohen Außenmauern und dem barocken Dachreiter prägt es bis heute das Stadtbild der oberösterreichischen Gemeinde.